Exkursion zu Rückbaustelle eines alten Gutshauses
Nur 1% der in Gebäuden verbauten Bauteile wird nach dem Abriss wiederverwendet. Angesichts von Klimakrise und knapper werdenden Ressourcen muss sich daran dringend etwas ändern.
Wie diese Veränderung der Baupraxis möglich ist, war Thema der Exkursion des 4. Tages, der Train-the-Trainer Schulung mit dem Ausbildungspersonal aus unseren 3 Standorten: ÜAZ Brandenburg an der Havel, ÜAZ Frankfurt (Oder) und KOMZET Cottbus.
Am 02. September besuchten wir eine Rückbaustelle in Petersdorf in der Nähe von Frankfurt/Oder. Zunächst führten die geladenen Experten von Zirkulaar und der Gesellschaft für Materialkreisläufe uns ins zirkuläre Bauen ein. Im Anschluss begutachteten unsere Teilnehmenden einzelne Bauteile des stark sanierungsbedürftigen Gutshauses.
- Wie viele Steine können beim Abriss einer Mauer gerettet und wiederverwendet werden?
- Wie muss die Tür behandelt werden, um sie in einem anderen Gebäude wiederverwenden zu können?
- Können die Fliesen im Keller unbeschädigt gelöst werden?
Mit viel Fachwissen und Blick fürs Detail beurteilten und diskutierten die Teilnehmenden die Rückbaubarkeit und Wiederverwendbarkeit der Bauteile.
Neben der Praktikabilität ist vor allem die Wirtschaftlichkeit eines solchen Vorhabens ein wichtiges Kriterium. Rückbaufirmen bauen die Bauteile aus, ohne sie zu beschädigen, und verkaufen sie weiter. Dadurch sind sie günstiger als Abrissfirmen, die die Bauteile nur entsorgen. Da es noch keine Regulierung gibt, die den Rückbau von wiederverwendbaren Bauteilen verpflichtend macht, ist dieses monetäre Argument momentan stärker als das Argument des Klimaschutzes. Dass Rückbau praktisch möglich ist, hat dieser Tag gezeigt.
Wir wünschen allen Ausbildern und Ausbilderinnen einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr.
TEAM NBAU





